Forschungsstelle Geschlechterforschung


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Debatte #2:

Feministische Solidaritäten im Kontext von Flucht und Migration / Feminist solidarities in the context of flight and migration

Am Freitag, dem 25.01.2019 hat die Forschungsstelle Geschlechterforschung der Universität Osnabrück ihre Debattenreihe „Zukunft der Geschlechtergerechtigkeit“ fortgesetzt.

Die gesellschaftliche Auseinandersetzung um Flucht, Migration und Asyl ist geprägt von dem Ringen um Anerkennung und Gleichstellung. Seit 2015 ließen sich in Deutschland verschiedene Kulturen der Unterstützung und der Solidarität beobachten, die in der deutschen Migrationsgeschichte bisher beispielslos waren ("Willkommenskultur").

Große öffentliche Aufmerksamkeit wurde in diesem Zusammenhang auch der Umsetzung von Gleichstellungspolitiken und Gewaltschutzkonzepten geschenkt. Häufig werden allgemeinere Fragen von Flucht, Asyl und Migration über das Thema Gender und Gleichberechtigung gesellschaftlich verhandelt. Aber auch Selbstorganisierungen spielen eine wichtige Rolle. 

Mit vielen Interessierten wurden unter anderem folgende Fragen diskutiert:

Wie lassen sich feministische Solidaritäten und Geschlechterdemokratie unter den Bedingungen von (globaler) Fluchtmigration theoretisch und empirisch fassen? Wie lässt sich der Einsatz von konservativen Kräften für Geschlechtergleichheit deuten, wie der von Feministinnen gegen ‚den Islam‘? Diese Fragen deuten darauf hin, dass häufig allgemeinere Fragen von Flucht, Asyl und Migration über das Thema Gender und Gleichberechtigung gesellschaftlich verhandelt wurden und werden. Wer profitiert von diesen Thematisierungen, wer wird dadurch ausgeschlossen?

Den Fragen widmete sich zunächst Prof. Dr. Zeynep Kıvılcım (Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften) in ihrer Keynote. Sie ist Juristin und forscht zu Geschlecht, Flucht und Menschenrechte.

Diese Anregungen wurden im Anschluss in einer Gesprächsrunde mit zwei weiteren Expert*innen diskutiert:

  • Dr. Delal Atmaca, DaMigra e.V. – Dachverband der Migrantinnenorganisationen. Sie ist Geschäftsführerin  und beratende Stimme des Vorstands von DaMigra, einer Selbstorganisierung fluchtmigrantischer Frauen* in Deutschland.
  • Dr. Kathrin Klausing, Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück. Sie forscht zu muslimischen Perspektiven auf Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit.

Die Debatte wurde moderiert von Prof. Dr. Helen Schwenken (Universität Osnabrück, IMIS).

Die Debattenreihe wird vom Land Niedersachsen gefördert und vom Pool Frauenförderung der Universität Osnabrück unterstützt.

Debattenrunde und Publikum. Podium v.l.: Flüsterübersetzerin, Zeynep Kivilcim, Kathrin Klausing, Delal Atmaca und Helen Schwenken

Die Debatte #2 fand in Kooperation mit den am IMIS durchgeführten Forschungsprojekten "Gender - Flucht - Aufnahmepolitiken" (gefördert durch das MWK) und "Willkommenskultur und Demokratie" (gefördert durch das BMBF) statt.